2019 gehörte die Betty-Reis-Gesamtschule zu den ersten Schulen, die mit den beiden Aachener Universitäten einen Kooperationsvertrag schlossen. Die Zusammenarbeit durch das damals eingeführte und mittlerweile etablierte Talentscouting-Programm hat sich sehr bewährt und wird nun im Kontext des landesweiten Programms „Kein Abschluss ohne Anschluss“ erweitert. Zur Besiegelung der Kooperation trafen sich Vertreterinnen der Hochschulen mit Schülerinnen und den Verantwortlichen der Schule.
Im Rahmen des bereits seit fünf Jahren laufenden Talentscouting-Programms werden Schüler:innen der gymnasialen Oberstufe, die sich durch gute Leistungen und großes soziales Engagement auszeichnen oder aber auch aus Nichtakademikerfamilien stammen oder einen Migrationshintergrund haben, besonders gefördert. Dazu kommen die Mitarbeiter:innen der Hochschulen regelmäßig in die Schule, halten Vorträge und begleiten die ausgewählten Schüler:innen auf ihrem Weg der Studien- und Berufsorientierung.
„Mir hat die Betreuung sehr gut geholfen“, erklärt z.B. Lisa L., aktuelle Schülerin der Q1. Zwar habe sie schon früh gewusst, dass sie einmal Ärztin werden wolle, doch der genaue Weg dahin war unklar. „Isabelle Welter, meine Betreuerin, kennt sich unglaublich gut aus und hat mich von Anfang an mit sehr zielgenauen Informationen versorgt.“ In ihren gemeinsamen Gesprächen seien aber auch andere Möglichkeiten untersucht worden, doch Lisas Ziel ist gleichgeblieben. Und die bisherigen Leistungen lassen sie hoffen, dass sie den notwendigen Abiturdurchschnitt erreicht, um möglichst ohne Umwege das Studium beginnen zu können.
Anders war die Beratung bei Marie S., Schülerin im aktuellen Abiturjahrgang der Schule. Sie hatte zunächst keine genauen Vorstellungen, dachte z.B. daran, ein großes Hobby zum Beruf zu machen und Konzert-Trompeterin zu werden. Nach vielen Gesprächen, Informationen und Teilnahmen an Praktika, die im Rahmen der Kooperation vermittelt werden, weiß Marie jetzt, dass sie Bauingenieurin werden möchte. Dazu gehört natürlich auch, dass sie von der Studienberaterin passgenau über die Voraussetzungen und Bewerbungsprozesse informiert wurde und sich jetzt ganz auf die Abiturvorbereitungen konzentrieren kann.
Schulleiter Dr. Ludger Herrmann und sein Stellvertreter Markus Görtz, der auch für die gymnasiale Oberstufe verantwortlich ist, zeigten sich hocherfreut über die bisherige Zusammenarbeit und betonten, wie wichtig ihnen die Kooperation als Angebot besonders für leistungsstarke Schüler:innen ist. Ihre Freude wurde geteilt von RWTH-Studienberaterin Dr. Anne Kursten. Sie nannte besonders die Erweiterung der Kooperation durch individuell auf die Schule abgestimmte Bausteine zur Studienorientierung für die gesamte Oberstufe einen wichtigen Schritt, „um den Schüler:innen eine fundierte Orientierung zu bieten“. Und Zoe East, Leiterin der Zentralen Studienberatung der FH, begründete den besonderen Mehrwert der Zusammenarbeit: „Wir wollen dazu beitragen, dass die Schüler:innen am Ende gut informierte Entscheidungen für ihre Zukunft treffen können.“
Judith Krebbers arbeitet als Koordinatorin der Berufsvorbereitung in der Oberstufe der Schule eng mit den Berufsberaterinnen zusammen, gemeinsam beraten und verhandeln sie die neuen Möglichkeiten der Kooperationsvereinbarung. Sie vermittelt außerdem in der Schule im Austausch mit ihren Kolleg:innen geeignete Schüler:innen für das Talentscouting-Programm und konnte erklären, dass in den letzten fünf Jahren bereits mehr als 100 Teilnehmer:innen so individuell, passgenau und zielführend in ihrer beruflichen Orientierung begleitet werden konnten.
Das Fazit zog Markus Görtz, indem er das Talentscouting als „Erfolgsgeschichte“ charakterisierte, die jetzt durch viele neue Impulse weiter fortgesetzt werde.
Anke Backhaus berichtete in der Rheinischen Post vom 13.01.2024 unter dem Titel „Betty-Reis-Gesamtschule kooperiert mit Aachener Hochschulen“ über das Thema.
Im Titelbild sind von links zu sehen: Markus Görtz, Judith Krebbers, Zoe East, Dr. Anne Kursten, Marie S., Lisa L., Isabelle Welter, Dr. Ludger Herrmann