25 Jahre Abitur an der Betty-Reis-Gesamtschule
Jubiläumstreffen der ersten Abiturientia
1999, neun Jahre nach ihrer Gründung als erste Gesamtschule des Kreises, verabschiedete die Betty-Reis-Gesamtschule Wassenberg ihren ersten Abiturjahrgang. Zu ihrem silbernen Jubiläum wurden viele der 49 ersten Abiturient:innen in der Schule von Schulleiter Dr. Ludger Herrmann begrüßt. Zusammen mit dem ersten Oberstufenleiter der Schule, Michael Bodmann, und ihrem Lehrer Thomas Kranz führte er den Jahrgang durch die Schule und informierte über die zahlreichen Veränderungen der letzten 25 Jahre.
Dabei erkannten die Ehemaligen viele Orte wieder, an erster Stelle das Oberstufengebäude, wo sie staunend und sich erinnernd in den Kursräumen genau die Plätze einnahmen, die sie früher einmal besetzt hatten. Das Lehrerzimmer war lange Zeit die erste Mensa, bevor es nach Erstellung des Mensa/Forum-Gebäudes Ende des letzten Jahrhunderts und dann vor etwa 10 Jahren seine heutige deutlich vergrößerte Form einnahm. An die ersten Lehrer:innen der Schule erinnern dort Galerien aus der Anfangszeit und der mittlerweile schon über 50 Pensionär:innen.
Als Gesamtschule-Pioniere begleitete der erste Jahrgang auch intensiv den Prozess der Namensgebung der Schule. Hier erinnerten sich die Schüler:innen am Gedenkstein für Betty Reis im Foyer des Verwaltungsgebäudes z.B. an den Besuch von Ignatz Bubis, Ende der Neunziger Zentralratsvorsitzender der Juden. 1999 hatte die Schule weiterhin nur eine alte Turnhalle, vielfach musste der Sportunterricht mit schnell steigenden Schülerzahlen in den Hallen der umliegenden Grundschulen stattfinden. Ihre „alte Halle“, vor wenigen Jahren um einen Tribünentrakt und eine moderne Laufhalle erweitert und von Grund auf erneuert, und die 2001 fertig gestellte Turnhalle kannte die Abiturientia 1999 noch gar nicht. „Die Schule macht insgesamt einen sehr guten und modern ausgestatteten Eindruck“, lautete so auch das Fazit der besonderen Gäste.
Michael Bodmann und Thomas Kranz erinnern sich noch genau an die Planungsarbeit, die schon ein paar Jahre vor Start des ersten Jahrgangs in die gymnasiale Oberstufe begann. Michael Bodmann: „Wir wollten als Pionierschule auch die Oberstufe neu denken.“ Im Ergebnis führte das dazu, dass die Schüler:innen mit der Wahl von zwei Profilfächern (Deutsch/Kunst, Englisch/Geschichte und Biologie/Erdkunde) zwei besondere Lehrer:innen als Ansprechpartner:innen erhielten, die immer wieder fächerübergreifend kooperierten. Die sogenannte Profil-Oberstufe wurde zu einem Erfolgsmodell, da die Schüler:innen auch in der Oberstufe eine feste Bezugsgruppe erhielten. Eine weitere Innovation führte die Gesamtschule mit einem verbindlichen Betriebspraktikum ein, das die Schüler:innen im ersten Oberstufenjahr absolvierten und dazu diente, insbesondere Studien- und Ausbildungsberufe kennenzulernen, die das Abitur erforderten. Mittlerweile führen nahezu alle Oberstufen des Kreises ein solches Praktikum durch.
Am Abend erweiterte sich der Kreis der Silber-Abiturientia auf stolze 35 Mitglieder:innen, die den Weg nach Wassenberg gefunden hatten. Bis in die Nacht feierte der Jahrgang mit vielen seiner ehemaligen Lehrer:innen auf der Burg Wassenberg sein Jubiläum – und natürlich auch den Sieg der deutschen Nationalmannschaft im Achtelfinale der Europameisterschaft gegen das dänische Team.