Lernen auf Distanz

Mit dem Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 und den ersten Schulschließungen im Kreis Heinsberg wurde es notwendig, das Lehren und Lernen neu zu denken und zu organisieren. Das geht nicht von heute auf morgen und ist ein längerfristiger Prozess, der aufgrund der äußeren Bedingungen trotzdem schnell umgesetzt werden musste. Dies stellt sowohl die Lehrer:innen als auch die Schüler:innen und besonders auch die Eltern vor große He­raus­for­de­run­gen. Die Entwicklungen werden laufend evaluiert und ggf. so angepasst, dass sie den Regelunterricht sinnvoll ergänzen.

Bei der Konzeptentwicklung für das Lernen auf Distanz haben wir uns an der Handreichung des MSB zur „lernförderlichen Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht“ orientiert. Auf der Grundlage der Erfahrungen, die wir mit dem ‚Lernen auf Distanz‘ während der Corona-Pandemie – während der Schulschließung und auch an den Digitaltagen – bislang gesammelt haben, halten wir wichtige Aspekte als Leitlinien eines Konzepts fest. Wir schaffen damit die Voraussetzungen für ein zielorientiertes Ineinandergreifen von ‚Lernen auf Distanz‘ und Präsenzunterricht. Bewusst sind wir uns, dass diese Leitlinien beständig weiterentwickelt werden müssen. Wie alle Zwischenschritte machen wir dies für Sie als Eltern und für euch als Schüler:innen hier transparent:

Leitlinien

  • Wir bieten nach der Entscheidung des Landes NRW bei Schulschließungen, z. B. aufgrund extremer Wetterlagen, Unterricht auf Distanz an.
  • Moodle ist die verbindliche Lernplattform. Wir nutzen sie konsequent im ‚Lernen auf Distanz‘, setzen sie aber auch unterrichtsbegleitend im Präsenzunterricht zur Vermittlung von Arbeitsaufträgen und zur Rückmeldung an unsere Schüler:innen ein.
  • Die Messenger-Funktion bei Moodle dürfen wir – anders als z.B. WhatsApp – auch zur Kommunikation mit den Schüler:innen nutzen. Auf mobilen Geräten steht hierfür die Moodle-App zur Verfügung.
  • Video-Konferenzen können ergänzend zum Präsenzunterricht vor allem ein Angebot der Lernberatung und des Kontakts darstellen, aber auch dem Unterricht dienen.
  • Den Video-Unterricht führen wir mit Big Blue Button durch. Die entsprechende Aktivität stellen wir den Schüler:innen direkt in Moodle zur Verfügung. Sie sind dann sofort mit ihrem Namen in ihrem Video-Unterricht angemeldet.
  • Goldene Regeln“ dienen uns als Zielperspektive für das Lernen auf Distanz.
  • Einen Rahmen für die Leistungsbewertung haben wir gesetzt.
  • Mit diesen Lösungen berücksichtigen wir in besonderem Maße die hohen Anforderungen an den Datenschutz im Schulbereich und erfüllen die Bedingungen der DSG-VO und des Schulrechtes. Die Server stehen in Deutschland.
  • Eine datenschutzrechtliche Information und eine datenschutzrechtliche Einwilligung für die Nutzung von Big Blue Button für Schüler:innen bzw. ihre Eltern/Erziehungsberechtigten sind Standard an unserer Schule.

„Goldene Regeln“ für das Lernen auf Distanz

als Zielperspektive für die Betty-Reis-Gesamtschule

  1. Die Schüler:innen erhalten auf unserer Lernplattform Moodle eine übersichtliche Planung der Aufgaben und Themen in Abhängigkeit von der Jahrgangsstufe. Die geschätzte Bearbeitungszeit wird jeweils dazu angegeben. (Transparenz)
  2. Aufgaben werden nicht im vollen Umfang der regulären Unterrichtszeit gestellt, da organisatorische und technische Schwierigkeiten bei den Schüler:innen berücksichtigt werden müssen. Faustformel: reguläre Unterrichtszeit minus 30%, also statt 90 nur 60 Minuten. (Bewältigbarkeit)
  3. Die Aufgabenformate wechseln zwischen kurzfristigen Übungen und langfristigem Projektlernen; sie wechseln zwischen Einzelarbeit und kollaborativem Lernen. Sie schöpfen die Potenziale digitalen Lernens aus. (Varianz)
  4. Lernmaterialien müssen ein für alle verwendbares Format haben, z. B. .pdf oder .jpg, nicht aber .docx, .pages oder .odt. Dadurch wird berücksichtigt, dass nicht alle Schüler:innen Material ausdrucken können. Externe Lernmaterialien müssen konkret mit einem Link benannt werden. Die Einheitlichkeit der Dateiformate sollte auch bei den Abgaben der Schüler:innen erreicht werden. (Kompatibilität)
  5. Abgaben erfolgen zentral über Moodle und erfordern ein Feedback. Dies kann automatisiert, durch die Lehrer:innen oder als gegenseitige Rückmeldung (Peer-Review) durch die Schüler:innen erfolgen. Nicht alle Aufgaben müssen eingereicht werden. (Überprüfbarkeit)
  6. Die Kommunikation mit den Schüler:innen erfolgt über die bei Moodle integrierten Wege (Mitteilungen, Chat, Big Blue Button), überwiegend in den im Stundenplan ausgewiesenen Fachstunden. Alle Lehrer:innen sind darüber hinaus per Dienst-E-Mail erreichbar. Die Unterrichtsfächer bieten mindestens einmal pro Woche eine Video-Lernberatung (z.B. Einführung neuer Inhalte, Auswertung von Arbeitsaufträgen) an, die Klassenlehrer:innen in der FÜ-Stunde ein Video-Klassentreffen. (Unterstützung)
  7. Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen werden regelmäßig anonym zum Fernunterricht in Moodle selbst oder mit einem anderen Tool, z.B. Edkimo, befragt. (Evaluation)
  8. Beim Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht dient der Präsenzunterricht dem sozialen Austausch, der Auswertung der im Fernunterricht bearbeiteten Aufgaben und Schließung offengebliebener Lücken sowie der Erarbeitung neuer Inhalte. (Kontinuität)