Lernen in Europa
Schule in der europaaktiven Gemeinde Wassenberg
Seit dem Schuljahr 2009/2010 gehört die Auszeichnung ‚Europaschule in Nordrhein-Westfalen‘ zu unserer Schule. Sie passt besonders gut, da Wassenberg tatsächlich mitten im Zentrum Europas liegt. Hier im liberal geprägten Rheinland liegt es auf der Hand, europäisch zu denken und zu handeln. Die Herzen in Wassenberg sind weit offen für europäische Partnerschaften.
Deshalb haben wir uns im September 2015 erfolgreich darum beworben, diesen Namen auch in Zukunft tragen zu dürfen. Wir sind als Europaschule rezertifiziert worden.
Wir haben bei der ersten Antragstellung auf die europäische Vernetzung und die lebendigen Partnerschaften der Stadt Wassenberg hingewiesen, die mit Pontorson/Frankreich seit 1968 und mit Highworth/Großbritannien seit 2010 bestehen. Die Aktivitäten der Schule und der Stadt befruchten sich dabei immer wieder gegenseitig. Natürlich unterstützte uns die Stadt bei unserer Bewerbung als Europaschule. Und natürlich leistete die Schule im Jahr 2013 ihren Beitrag bei der erfolgreichen Bewerbung der Stadt um die Auszeichnung ‚Europaaktive Kommune in Nordrhein-Westfalen‘. Im Handlungsfeld ‚Leben und Lernen‘ stellte die Stadt vor allem die gemeinsamen Projekte unserer Schule mit dem Sint Janscollege in Hoensbroek in den Vordergrund ihrer Bewerbung. Unsere Schule ist also eine Schule im Grenzland, sie ist eine Schule in der ‚Euregio Maas-Rhein‘.
Schule im Grenzland – Schule in der Euregio
Unsere Partnerschaften in Europa sind Gegenstand des Unterrichts, sie beeinflussen aber auch darüber hinaus die Weiterentwicklung des Schulprogramms durch ein erweitertes Fremdsprachenangebot, bilinguale Angebote in verschiedenen Fächern, internationale Kontakte, Praktika im Ausland, europäische Inhalte im Unterricht und verschiedene Austauschprogramme, die auf Dauer angelegt sind. Hierzu gehören die Partnerschaft mit der Maya-Schule Cantel/Guatemala, der Schüleraustausch mit dem Colegio alemán in Guatemala Ciudad, der Schüleraustausch mit Pontorson/Isigny le Buat und Fourgères in Frankreich, die Partnerschaft mit dem Sint-Janscollege in Hoensbroek/NL für unsere Oberstufenschüler/-innen seit dem Schuljahr 2014/2015 Begegnungen mit der Metameerschule in Stevensbeek/NL und seit 2017 mit dem Mercurius in Lommel/B.
Da wir die Einladung des Kopernikus-Gymnasium in Łaziska Górne/Polen gerne annahmen, blicken wir seit 2011 auch nach Osten. Bisher fand im 9. Jahrgang bereits der vierte Austausch mit großer Herzlichkeit statt. Unsere polnischen Freunde kamen bei Ihrem Besuch auch mit dem Bürgermeister der Stadt ins Gespräch, so dass wir im Hintergrund schon über eine Einladung der städtischen Vertreter aus Łaziska zu den Europatagen in Wassenberg gesprochen haben.
Biliguale Angebote und Fremdsprachen
Die zweisprachigen Angebote im Unterricht wurden seit 2010 stetig ausgebaut, zunächst im Fach Gesellschaftslehre. Zuwachs bekommen diese Angebote in den letzten Schuljahren durch das Engagement der Englisch- und Französisch-Lehrer/-innen in ihrem jeweiligen Zweitfach, z.B. Sport und Religionslehre. Wir profitieren dabei sehr von der Kooperation mit anderen Europaschulen, wie z.B. der Europaschule in Troisdorf oder dem Cusanus-Gymnasium in Erkelenz.
Besonderen Wert legen wir auf die internationalen Zertifikate, die Schüler/-innen an unserer Schule erwerben können: DELF (Diplôme d’Etudes en langue française), CNaVT(Certificaat Nederlands als Vreemde Taal) sowie das Cambridge Certificate in der Prüfungskategorie PET (Preliminary English Test). Dies weist auf Standards hin, die unsere Schüler/-innen im gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen erfüllen. Diese abgesicherten Sprachkenntnisse tragen dazu bei, dass unsere Schüler/-innen sich als Bürger Europas in internationalen Kontakten zeigen können. Eine erste Gelegenheit bieten Praktika im Ausland, die wir regelmäßig z.B. in Pontorson und Hoensbroek vermitteln. Um unseren Schüler/-innen eine größtmögliche Auswahl an Praktika (auch innerhalb der EU) anbieten zu können, haben wir einen gemeinsamen Praktikumspool mit dem Cusanus-Gymnasium eingerichtet.
Engagement für Europa
Bewusstsein für Europa schaffen auch die in jedem Jahr begangenen Europatage. Sie bieten eine gute Gelegenheit, z.B. Europapolitiker in die Schule zu holen. Den Anfang machte im Jahr 2013 die Europaparlamentarierin Sabine Verheyen, als sie Schüler/-innen des 9. und 12. Jahrgangs Rede und Antwort stand. Im Jahr 2014 gab es einen engen Zusammenhang zwischen einer Podiumsdiskussion zu europäischen Themen und der bundesweiten Juniorwahl, die zur Europawahl durchgeführt wurde. Seit 2015 besuchen uns die europapolitischen Sprecher z. B. der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag und diskutieren angeregt mit unseren Schüler/-innen.
In unserem Europacurriculum (pdf) machen wir die Themen mit Europabezug deutlich und systematisieren sie, so dass innerschulisch eine größere Transparenz hergestellt wird. Besonders erfreulich ist, dass die neuen 5. Jahrgänge als Jahrgangssymbol „Europäische Länder“ bzw. „Europäische Städte„gewählt haben und die einzelnen Klassen wieder unsere Partner als Namen tragen. Dass Klassen- und Studienfahrten wichtige europäische Regionen zum Ziel haben, ist für uns selbstverständlich. Seit dem Schuljahr 2014/ 2015 führen wir auch ein eTwinning-Projekt im 9. Jahrgang durch.
Nach wie vor wird dieses Engagement für Europa von unserem Kollegium, der Schulpflegschaft, der Schulkonferenz und vom Schulträger unterstützt. Wir halten die Arbeit an den gemeinsamen europäischen Werten auch in Zukunft für pädagogisch überaus wertvoll. Damit schaffen wir für jede Schülergeneration eine Voraussetzung zur gesellschaftspolitischen Teilhabe an der Gestaltung des gemeinsamen Lebens in Europa. Uns ist es wichtig, dies auch in Zukunft als Europaschule zu tun und unsere Ansätze weiter auszugestalten. Das Zertifikat ist für uns Ansporn und Verpflichtung, uns in der gewählten Richtung weiter zu bewegen. Die Schulministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Sylvia Löhrmann, würdigte diese Profilbildung in ihrer Festrede zum 25-jährigen Bestehen unserer Schule am 22. August 2015 ausdrücklich.