Projektwoche „Bunt“ mündet in Zertifizierung zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
„Beeindruckend. Ihr habt mich wirklich beeindruckt!“ Mit diesen Worten begann Stefan Otto, einem der drei Brüder, die das weltweit agierende Heinsberger Unternehmen „Otto Gourmet“ leiten, sein Grußwort im Rahmen der Feierstunde zur offiziellen Zertifizierung der Betty-Reis-Gesamtschule Wassenberg als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (kurz: „SoR“). Zuvor hatte er sich bei einem Rundgang ein Bild von der Vielfalt und Qualität der Ergebnisse der Projektwoche „Bunt“ gemacht, die am 06. Juli 2018 in eine Präsentation der Ergebnisse gemündet hatte. „Otto Gourmet“ hatte sich im Rahmen von „SoR“ als Firmenpate zur Verfügung gestellt und wird in Zukunft die Schule immer wieder unterstützen.
Alle Schüler/-innen der Schule hatten lange vorher aus vier Kategorien (Sport / Kultur / Naturwissenschaften / Gesellschaft) ihre Lieblingsprojekte gewählt. Daniela Vahl , Koordinatorin für den Bereich der „Besonderen pädagogischen Arbeitsformen“ erklärt: „Dadurch, dass fast 50 Projekte angeboten waren, stand eine große Auswahl zur Verfügung. Und es ist uns in der Zuordnung gelungen, dass jede Schülerin und jeder Schüler in einem von ihr bzw. ihm angewählten Projekt arbeiten konnte.“
Das Motto der Projektwoche war von einer Arbeitsgruppe aus Schüler/-innen und Lehrer/-innen bestimmt worden. Hier waren es die Schüler/-innen, die zuvor in einer Lehrerkonferenz vorgeschlagen hatten, die für dieses Schuljahr wieder terminierte Projektwoche unter den Leitgedanken von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu stellen. „Bunt“ sei in der Arbeitsgruppe ausgewählt worden, weil es „noch griffiger und im Blick auf unsere globalisierte Welt als besonders treffend empfunden wurde“, erklärt Sabrina Gerres, die mit Theresa Buyel als Lehrerinnen die Arbeitsgruppe leitet. Alle Schüler/-innen der Schule arbeiteten jahrgangs- und fächerübergreifend zu den verschiedensten Themen zusammen. Während der Woche herrschte auf dem ganzen Schulgelände Dank der vielfältigen Projekte eine besondere Stimmung. So wurden z.B. Nationalsportarten aus verschiedenen Ländern eingeübt, Image-Filme erstellt, international gekocht oder das Leben mit Handicap untersucht und erfahrbar gemacht.
Wie gut alles gelungen war, stellten neben Stefan Otto Bürgermeister Manfred Winkens, sein Stellvertreter Frank Winkens und Daniel Bani-Shoraka fest. Bani-Shoraka war es dann, der als offizieller Vertreter des „Schule ohne Rassismus-Netzwerkes“ die Enthüllung des Labels durch Schüler/-innen der Arbeitsgruppe einleitete. Dieses schmückt nun gut sichtbar die Front des Selbstlernzentrums inmitten des Schulgeländes.
Insbesondere die Reden von Schülern zeigten, wie ernst der Schulgemeinde die Grundidee des „SoR-Netzwerkes“ ist. Alexander W., Sprecher der Arbeitsgruppe, stellte heraus, welche Aufgaben für die Schule anstehen: „Wir alle haben uns dazu verpflichtet Rassismus, Vorurteile, Homophobie, Antisemitismus und Rechtsextremismus an unserer Schule zu bekämpfen und Aktionen zu planen, die unser Anliegen immer wieder unterstreichen. Wir hoffen darüber hinaus, das Projekt über viele weitere Schülergenerationen vererben zu können.“ Als Schülersprecher präzisierte Nick K. diesen Grundansatz: „Ziel ist es, das alltägliche Schulleben so zu verändern, das ein Klima des gegenseitigen Respekts und der Anerkennung individueller Werte entsteht, gepaart mit der Suche nach Normen, die uns alle verbinden.“ Er dankte im Namen der Schüler allen Beteiligten, die das Projekt an die Schule geholt hatten, und schloss seine Rede mit einem überzeugenden Appell: „Die Bekämpfung von Diskriminierungen ist und bleibt ein ewiger Prozess. Als Individuum hat man in diesem Kampf wenige Chancen. Gemeinsam können wir es jedoch schaffen, ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen und das einseitige Denken aus den Köpfen der Menschen zu streichen. Nur gemeinsam sind wir in der Lage, jeder Form von Diskriminierung entgegen zu wirken. Also lasst uns zusammenhalten, so wie die Menschen dieses Projektes zusammenstehen, und immer wieder daran erinnern, dass wir alle gleich sind und die gleichen Rechte haben.“
Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Chor einer Projektgruppe unter Leitung von Sara Philippen und Claudia Taube gestaltet.